Rund um den Jahrestag des 9. November besuchte die Klassenstufe 10 gemeinsam mit ihren Geschichtslehrern Tom Siering und Till Taxis, M.A. im Rahmen der schulischen Gedenkstättenarbeit das ehemalige Konzentrationslager Osthofen. Ziel dieses Besuchs war es, die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zu vertiefen und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Bedeutung historischer Verantwortung zu schaffen.
Der Aufenthalt in Osthofen war für die Schülerinnen und Schüler eine eindrucksvolle und bewegende Erfahrung. Während der Führung erhielten sie einen tiefen Einblick in die Mechanismen der nationalsozialistischen Diktatur und in das Leid der Menschen, die dort inhaftiert waren. Folter, Demütigungen, Willkür, Hunger und katastrophale hygienische Bedingungen prägten den Alltag der Insassen – Aspekte, die in den authentisch erhaltenen Räumlichkeiten besonders greifbar wurden.
Gerade in der heutigen Zeit gewinnt die Erinnerungsarbeit an Bedeutung. Ein klares Bekenntnis zu „Nie wieder“ ist unverzichtbar. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit den aktuellen Entwicklungen, etwa im Nahen Osten, zeigt der Blick in die Vergangenheit eindrücklich, wie wichtig es ist, aus Geschichte zu lernen, um Wiederholungen zu vermeiden.
In unserer zunehmend pluralistischen Gesellschaft ist es essenziell, sich auf grundlegende Werte zu besinnen: Menschlichkeit, Respekt und Verantwortung. Gegen Fremdenhass und rechtsextreme gesellschaftliche Tendenzen hilft vor allem eines: Aufklärung. Historische Bildung leistet hierzu einen zentralen Beitrag, indem sie jungen Menschen Orientierung gibt und sie ermutigt, demokratische Werte aktiv zu verteidigen.
Der Besuch des ehemaligen KZ Osthofen hat die Schülerinnen und Schüler nicht nur informiert, sondern auch nachhaltig zum Nachdenken angeregt – über Vergangenheit, Gegenwart und die Verantwortung jedes Einzelnen für eine freie und menschenwürdige Zukunft.
