In Sachen Gastfreundschaft und Digitalisierung weit vorn

15. August 2023
Posted in 2023, Erasmus
15. August 2023 Volker Weber

In Sachen Gastfreundschaft und Digitalisierung weit vorn

Schüler der St. Thomas Realschule plus Andernach besuchten ihre Partner in Estland

ANDERNACH/TALLINN. Ihre befreundeten Schulen in Spanien und Griechenland hatten sie im vorigen Jahr besucht, und im vergangenen September war die St. Thomas Realschule plus Andernach selbst Gastgeberin für ihre internationalen Partner vom Erasmus-Projekt.

Doch nun stand die vorläufig letzte Reise der Andernacher Schülerinnen und Schüler auf dem Programm. Ziel der knapp einwöchigen Reise: Hiiumaa, die zweitgrößte Insel Estlands und Heimat ihrer dortigen Partnerschule, der „Käina Kool“.

Wir sind schon morgens um halb sechs losgefahren, um rechtzeitig in Berlin zu sein. Von dort aus sind wir nachmittags in die estnische Hauptstadt Tallinn geflogen“, erzählt die Leiterin der Erasmus AG an der Andernacher Schule, Vera Kaspari. Die Pädagogin schwärmt von der „faszinierenden Architektur“, die die achtköpfige Reisegruppe aus der Bäckerjungenstadt in Tallinn vorfand. Michal Krysztoforski aus der 10a beeindruckte „die wunderschöne Altstadt“ der altehrwürdigen Hansestadt, deren Name im deutschen Sprachraum früher einmal „Reval“ lautete.

Aber Estland ist alles andere als alt und verstaubt. Im Gegenteil“, betont Lehrerin Nadja Richter. Davon abgesehen, dass fast niemand mehr Bargeld zum Bezahlen nutze, sondern alles über Karten laufe, seien digitale Klassenbücher, die an deutschen Schulen derzeit nach und nach eingeführt werden, in Estland schon seit vielen Jahren Standard. „Unsere Partnerschule verfügt sogar über einen eigenen Robotik-Raum“, sagt Nadja Richter. Mehr noch hätten sie allerdings die ausgesprochen gastfreundlichen und herzlichen Menschen in dem baltischen Land beeindruckt.

Am zweiten Tag in Estland war dann die offizielle Begrüßung an unserer Partnerschule“, berichtet Ruwen Strickmann aus der Klasse 9b. In puncto Ausstattung mangele es dort an nichts. „Jede Klasse hat neben einem eigenen Klassenraum auch noch einen eigenen Fachraum nur für sich“, zeigt er sich beeindruckt.

Bei einer gemeinsamen Inselrundfahrt mit den Gastgebern sowie den Freunden aus Südspanien und der zentralgriechischen Stadt Larisa kam die Reisegruppe auch an einer großen Glocke vorbei, die bei Sturm läutet und an den Untergang der „Estonia“ im September 1994 erinnert. Mehr als 800 Menschen ertranken damals vor der finnischen Küste in der Ostsee.

Unter die Rubrik „erfreulich“ fällt dagegen die erfolgreiche Aufzucht von Nerzen auf Hiimaa, jener aufgrund ihrer kostbaren Pelze in Europa fast ausgerotteten Raubtierart. „Am sechsten und letzten Tag in Estland feierten wir zum Abschluss alle zusammen ein großes Erasmusfest“, erzählt Mia Herzog aus der 9b. Motto der Feier: unterschiedliche Kulturen. „Wir Andernacher gingen mit unserem rheinischen Karneval an den Start“, sagt Mia. „Eine Bekannte von den Roten Husaren hatte uns kurz vor unserer Abreise gezeigt, wie eine Majorette tanzt. Das haben wir dann unseren Partnern versucht, vorzumachen“, lacht die Schülerin.

Hintergrund: Die St. Thomas Realschule plus führt seit 2020 im Rahmen des EU-Programms „Erasmus plus“ das EU-finanzierte Projekt „Garten der Kulturen in Europa“ durch. Da die Akkreditierung zur Freude der Projektverantwortlichen bis zum Jahr 2027 verlängert wurde, werden die Schülerinnen und Schüler der Andernacher Realschule plus weiterhin von den persönlichen Begegnungen, dem digitalem Austausch und gemeinsamen Projekten mit Gleichaltrigen an Partnerschulen im europäischen Ausland profitieren.

Neben der Vertiefung der Sprachkenntnisse fördert das Erasmus-Projekt kommunikative, digitale und interkulturelle Kompetenzen und die Demokratiefähigkeit, verbunden mit einer Menge Spaß und Lust auf Europa.

Auch die Lehrer und Lehrerinnen der St. Thomas Realschule plus profitieren von qualifizierten internationalen Fortbildungen und dem Austausch mit Kollegen und Kolleginnen aus dem europäischen Ausland.

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